Freitag, 18. Juni 2010

Energiemarkt - Liberalisierung in Deutschland

1998 wurd der Energiemarkt in Deutschland liberalisiert, also für den Wettbewerb geöffnet. Das Ziel der Regierung: günstigere Preise durch mehr Anbieter auf dem Strommarkt. Die Anbietervielfalt hat sich heute, nach 12 Jahren der Liberalisierung des Strommarktes, auch eingestellt: mehr als 900 Stromanbieter, regional und bundesweit aktive, stehen dem Stromkunden heute zur Verfügung.

Doch während auf dem Strommarkt die Liberalisierung funktioniert hat, verhält sich dies auf dem Gasmarkt nicht ganz so. Hier ist eine Quasi-Monopolstellung der großen vier Energieversorgern EnBW, E.ON, RWE und Vattenfall noch gegeben. Denn diese betreiben auch die Gasnetze, und sie schöpfen ihre Möglichkeiten aus, um andere Wettbewerbe keinen Zugang zu diesen Gasnetzen zu gewähren. Dies hat dafür gesorgt, dass der Wettbewerb in den zwölf Jahren nach Liberalisierung des Gasmarkts noch nicht wirklich in Schwung gekommen ist - auch wenn bereits einige Gasanbieter mehr auf dem Markt und auch im Gasrechner, dem Tarifvergelich für Erdgas, zu finden sind.

Damit der Verbraucher künftig eine größere Auswahl an Gasanbietern hat und die Preise für Erdgas vielleicht auch sinken, hat die Politik nun gehandelt - und Maßnahmen ergriffen, die gerade auch kleineren und mittelgroßen Energieanbietern den Zugang zum Markt erleichtern soll. So wird mittelfristig ein Anstieg der Gasanbieter erwartet, denn es gibt viele bundesweit aktive Anbieter für Energie, die bisher primär auf dem Strommarkt vertreten sind - und die den Eintritt in den Gasmarkt bereits vorbereitet und geplant haben, und die vermutlich so schnell wie möglich Gastarife anbieten werden.